Aktuelles | 11.10.2023 | Heyne, Random House Audio

„Godzilla macht kurzen Prozess“

Autorenfoto Thorsten Schleif (zugeschnitten)

Richter Thorsten Schleif über Humor im Gerichtssaal, die besten Filme aller Zeiten und die Frage "Darf man eigentlich Zombies töten?"

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Darf ich auf einem Besen zur Arbeit fliegen? Muss ich für meinen Werwolf Hundesteuer zahlen? Haben Vampire Anspruch auf Nachtschicht? Fallen Lichtschwerter unter das Waffengesetz? Wem gehört der eine Ring?

Der Richter und bekennende Cineast Thorsten Schleif ist der erste Experte für all die drängenden Rechtsfragen aus die uns bei einer Binge-Session Game of ThronesStar Wars, Harry Potter oder Die Ringe der Macht so durch den Kopf gehen. Am 11. Oktober erscheint "Darf man eigentlich Zombies töten" als Buch und als inszenierte Lesung. Wir haben den Autor im Rahmen der Hörbuch-Aufnahme zum Interview getroffen.

Gerne können Sie die Fotos und das Interview (schriftlich oder als Audiodateien) im Rahmen Ihrer Besprechung von "Darf man eigentlich Zombies töten?" verwenden. Sie finden alle Dateien im untenstehenden Downloadbereich.

Foto von Thorsten Schleif

 Was ist Ihr absoluter Lieblingsfilm aller Zeiten und warum?

Puh, das müsste ich ja fast schon eingrenzen auf, sagen wir mal, 20, 25 Filme. Also auf jeden Fall dabei wären "Liebesgrüße aus Moskau" mit Sean Connery, der zweite James Bond, den er gespielt hat. "Rambo" und "Rocky" jeweils der erste Teil. "Zurück in die Zukunft - Teil 1 bis 3“, "Star Wars - Episode 4, 5 und 6“, "Batman Begins"… Ich glaube auch mit 20 Filmen kommen wir da nicht hin. "Der weiße Hai" gehört dazu, "Der Pate". Das sind alles Filme, die mich unglaublich beeindruckt haben, manchmal wegen der schauspielerischen Leistung, manchmal wegen der Leistung des Regisseurs, manchmal wegen des Drehbuchs, der Geschichte, die erzählt wird. Und manchmal weil einfach alles zusammen stimmt.

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Gibt es einen Film, dessen Botschaft oder Handlung Sie nachhaltig beeinflusst hat? Wenn ja, welcher war das und worum ging es?

Ja, durchaus. Das sind meistens politische Filme. "Thirteen Days" zum Beispiel mit Kevin Costner. "Das Urteil von Nürnberg", "Die dunkelste Stunde", da geht es immer um sehr interessante geschichtliche Ereignisse. Und wenn die dann von den Schauspielern und dem Regisseur auch so nah rübergebracht werden, das beeindruckt mich dann doch sehr und beeinflusst mich auch bestimmt nachhaltig.

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Wann haben Sie Ihre Begeisterung für Serien und Filme entdeckt - und wann für die Rechtsprechung?

Also die Begeisterung für Filme und Serien so im Alter von 4 oder 5 Jahren, würde ich sagen. Ich kann mich zurück erinnern an die ersten Piraten- und Ritter-Filme. Und die Begeisterung für die Rechtsprechung, da warte ich heute noch drauf. Nee Spaß, aber doch sehr viel später.

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Autorenfoto Thorsten Schleif (zugeschnitten)

Welche Rolle spielt der Humor in Ihrem Berufsleben?

Eine große Rolle! Also ich finde auch in einem und vor allen Dingen in meinem Gerichtssaal darf durchaus gelacht werden. Man muss sich immer wieder vorstellen, da sitzen ja Leute, und zwar als Zeugen oder als Angeklagte, für die der Prozess an und für sich schon sehr beeindruckend ist. Und auch, wenn die Leute auf der Anklagebank sitzen und selbst wenn sie schuldig sind, heißt das nicht, dass sie sich komplett unwohl fühlen sollen und dürfen in meinem Saal. Das heißt also auch, da darf ab und zu mal ein Scherz gemacht werden, und natürlich darf ab und zu auch da mal gelacht werden.

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Ihre Berufskleidung ist die Richterobe. Wenn Sie stattdessen die charakteristische Kleidung einer Filmfigur auswählen könnten, welche wäre das?

Der graue Anzug von Sean Connery aus „Goldfinger“.

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Foto von Thorsten Schleif

Welche Film- oder Serienfigur würde einen guten Richter abgeben und warum?

Ich denke, zum Beispiel Spencer Tracy aus "Das Urteil von Nürnberg". Der ist sehr, sehr ruhig, sehr bedacht, sehr umfassend, er hört sich wirklich alles in Ruhe an. Oder Godzilla, der macht kurzen Prozess.

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Wer benötigt Ihrer Einschätzung nach am ehesten juristischen Beistand: Orks, Dementoren – oder eine ganz andere Spezies, die wir als Laien gar nicht auf dem Schirm haben?

Ja, möglicherweise Terminatoren. Denn die Auswirkungen der KI und eine mögliche Rechtsfähigkeit von KI haben wir bisher noch gar nicht umfassend und ausreichend durchdacht.

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Autorenfoto Thorsten Schleif (zugeschnitten)

Sie waren an der Konzeption der Hörspielumsetzung Ihres Buches  „Darf man eigentlich Zombies töten?“ beteiligt. Wie sind Sie an diese Aufgabe herangegangen? Wie hat es sich von Ihrem Schreiben als Buchautor unterschieden?

Ja, das hat sich schon sehr unterschieden. Ich muss sagen, da hatte ich glücklicherweise ganz große Hilfe, einmal von Roland Griem, der sehr viele Texte noch mal etwas Hörbuch-freundlicher geschrieben hat und genau meinen Humor getroffen hat. Und dann auch sehr große Hilfe von Oliver Versch, der mich als Regisseur wunderbar geleitet und als Sprecher durch das Hörbuch durchgeführt hat.

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Welches ist Ihre Lieblingsstelle im Hörbuch?

Das Kapitel mit dem "Blitzdingsen". Da habe ich mich, glaube ich, auch am meisten versprochen. (lacht)

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Wie wichtig ist es für Sie, eine bestimmte Botschaft oder „moralische Lektionen“ in Ihre Texte mit einzubauen?

Wichtig schon, vor allen Dingen auch in meine Kriminalromane. Allerdings will ich nicht vergessen, dass ich neben der Botschaft auch immer noch unterhalten will. Und das ist mindestens genauso wichtig.

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Bildergalerie Autorenfotos Thorsten Schleif

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