Aktuelles | 08.04.2024 | Goldmann

Autorin, Filmemacherin und Unternehmerin Alexandra Sorgenicht im Interview

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»Intuition. Wie du die Stimme deiner Seele stärkst und für ein selbstbestimmtes und freies Leben nutzt« erscheint am 17. April bei Goldmann.

»Deine Intuition ist dein innerer Kompass, der dich nie im Stich lässt.«

Liebe Frau Sorgenicht »Intuition« - was ist das eigentlich?

Die Intuition ist die Stimme der Seele. Wir alle kommunizieren über unsere Intuition mit unserer Seele, allerdings in den meisten Fällen unbewusst. Jeder Mensch kennt zumindest Momente, in denen die Intuition präsent ist. Geistesblitze, plötzliche Gewissheiten, scheinbar unvernünftige Entscheidungen, die sich als goldrichtig herausstellen, etc.: Das sind alles Momentaufnahmen unserer intuitiven Kompetenz. Leider ist die Intuition – noch – die am meisten missverstandene und unterschätzte menschliche Fähigkeit. Dabei ist sie elementar wichtig für eine wirklich selbstbestimmte Lebensgestaltung. Oftmals wird die Intuition missverständlich als „Bauchgefühl“ oder „Erfahrungswissen“ bezeichnet. Beides sind kleine Ausschnitte aus dem, wie die Intuition wahrgenommen und/oder genutzt werden kann, beides ist nicht die Intuition selbst.

Jeder Mensch ist ein intuitiver Mensch. Das sehen wir an Kindern, die fast immer einen unmittelbaren Zugang zu ihrer intuitiven Wahrnehmung haben und die Tools des Intuitionstrainings sehr schnell und effektiv für sich nutzen können. Erwachsenen fällt es schwerer, weil sie über einen langen Zeitraum verlernt haben, ihre Intuition wahrzunehmen und ihr zu vertrauen. Die gute Nachricht: es lässt sich wieder erlernen, es ist möglich die intuitive Wahrnehmung nachhaltig zu trainieren und so wieder zuverlässig in den Lebensalltag zu integrieren.

Was hat Sie dazu inspiriert, sich auf diesem Feld zu spezialisieren – sogar ein eigenes Institut für Intuitionstraining zu gründen – und wie hat sich ihre eigene Intuition auf ihr Leben ausgewirkt?

Die Entscheidung, Intuitionstrainerin zu werden war eine intuitive – ich habe nicht darüber nachgedacht oder mir gar etwas vorgenommen. Schon während der fünfjährigen Grundausbildung in der ursprünglich aus den USA stammenden Methode habe ich begonnen einzelne Elemente daraus in meine Arbeit zu integrieren. Ich konnte auch gar nicht anders, denn die Integration der Seelenebene in mein Leben war von Tag 1 meiner eigenen Ausbildung so erleichternd: Endlich darf darüber gesprochen werden, was ich intuitiv sehe oder weiß, mehr noch, es ist ausdrücklich erwünscht und ich habe die Möglichkeit mich zu professionalisieren und wirklich gut darin zu werden! Das diese Ebene endlich wertgeschätzt wurde, dass sie besprechbar wurde, war heilend und hat in meinem davor von Trauma und Verunsicherung bestimmten Leben sehr viel Sicherheit entstehen lassen.

Durch die Effektivität des Trainings, durch die Resultate, die ich an mir selbst aber auch bei meinen Kolleg:innen und später, nach meiner Ausbildung, bei meinen Klient:innen gesehen habe, war einfach klar: diese Arbeit muss auch im deutschsprachigen Raum etabliert werden, es kann doch nicht sein, dass sie hier nicht zur Verfügung steht! Also habe ich einfach angefangen.

Ein Institut zu gründen war nach einigen Jahren Intuitionsarbeit ein logischer Schritt. Auch weil ich immer wieder die Erfahrung machte, dass meine Arbeit als Filmemacherin von meinem Umfeld als  „seriöse Arbeit“ akzeptiert wurde, während meine spirituelle Arbeit als Intuitionstrainerin belächelt, abgetan oder schlichtweg ignoriert wurde. Mir war immer klar, dass Spiritualität mitten ins Leben gehört, in die Mitte der Gesellschaft!

Jeder Mensch ist intuitiv, jeder Mensch ist spirituell. Entsprechend war es einfach nur logisch, dass ich ein Institut gründe, das für eine greifbare, bodenständige, Spiritualität steht: das Institut für Intuitionstraining. Genauso logisch war es, dass der physische Raum den ich 2017 im schönen Köln für das Institut gefunden habe, mitten an einer der Hauptverkehrsadern Köln liegt. Links ist ein Friseur, rechts ein großer Supermarkt – und wir mittendrin.

Welche Rolle spielt Selbstreflexion und Achtsamkeit bei der Entwicklung und Nutzung der Intuition?

Persönlichkeitsentwicklung ist für das Intuitionstraining, so wie ich es weiter-entwickelt habe, elementar. Das Training öffnet einen unverstellten Blick auf das Wesen von Beziehungen, Situationen und Menschen – insbesondere auf den eigenen Wesenskern. Entsprechend selbstverständlich gehört Selbstreflektion dazu, also die Fähigkeit u.a. Projektionen zu erkennen und zurückzunehmen und vor allem auch generell Verantwortung für die eigenen Macken, die eigenen schädlichen Muster und toxischen Verhaltensweisen zu übernehmen. Ohne diesen Anteil wäre mein Angebot ein oberflächliches. Direkt gesagt: Positive thinking, Affirmationen, Meditation, Morgenroutinen, etc., alle „Tools“, und ich schließe damit die des Intuitionstrainings ein, sind wirkungslos ohne tiefgehende Persönlichkeitsentwicklung. Es verirren sich immer wieder Menschen zu mir, die gerne den „Glamour- und Bliss- Part“ der Kommunikation mit der Seele haben möchten, die echte Konfrontation mit den eigenen Schatten und deren Transformation, also den anstrengenden und herausfordernden Teil, lieber vermeiden. Wenn ich diese Menschen nicht für die Arbeit mit ihrem ganzen Selbst gewinnen kann, trennen sich unsere Wege in der Regel früher oder später.

Achtsamkeit  ist sozusagen der zweite Vorname von „Intuitionstraining“. Meine Arbeit ermöglicht eine umfassende Sensibilisierung für das was im eigenen System vorgeht, auch im eigenen Körper, bei ebensolcher Sensibilisierung für das, was in den Mitmenschen vorgeht. Die Befähigung zur neutralen und wertschätzenden Wahrnehmung und der entsprechenden Kommunikation in den Trainings und 1:1 Sessions ist ein roter Faden des Trainings, von Anfang an.

Können Sie uns einen Einblick in Ihre Methodik und Techniken geben, die Sie in Ihrem Buch vorstellen, um die Intuition zu stärken und für ein bewusstes Leben zu nutzen?

Das Intuitionstraining ist zum einen die Schulung der bewussten Wahrnehmung von Energie und der Fähigkeit, Energie zu transformieren. Zum anderen – und vor allem - ist es ein Lebenstraining, das Körperarbeit und Trauma Arbeit genauso beinhaltet wie die intensive Arbeit mit dem eigenen Potenzial und der Befähigung zur schrittweisen Umsetzung von Sehnsüchten und Träumen. Es unterstützt jeden, der den Mut hat sich auf die Seelenebene einzulassen. Nach mehr als zwanzig Jahren Erfahrung kann ich aber sagen, dass es insbesondere Multiplikator:innen unterstützt. Menschen, die mit Menschen arbeiten.

Da die Seele hauptsächlich über Bilder kommuniziert, arbeite ich oft mit tiefgehenden Visualisierungen. Partnerübungen, Atemarbeit, systemische Ansätze, das Verständnis von neurophysiologischen Zusammenhängen gehört genauso dazu wie das Erleben einer modernen Mystik und ganz wichtig: Humor! Ein konkretes und simples Beispiel ist die Arbeit mit Farben. Auch die Physik übersetzt Energieschwingungen mit Farben. Ganz spontan: als welche Farbe sehen Sie sich jetzt, in diesem Moment? Wenn Sie sich diese Farbe bewusst machen, wie reagiert ihr Körper? Würden Sie sich gerne anders fühlen, vielleicht entspannter? Welche Farbe fällt Ihnen zu diesem Wunsch ein? Bringen sie diese Farbe jetzt dahin, wo sie Stress oder Anspannung wahrnehmen und nehmen Sie sich einen Moment Zeit, die Veränderung wahrzunehmen.

Elementarer Bestandteil ist die tägliche, selbstständige Übung, über die die Intuition nach und nach selbstverständlicher Anteil des Alltags wird.

Welche Rolle spielt Intuition Ihrer Meinung nach in einer zunehmend digitalisierten und rational geprägten Gesellschaft?

Eine Klientin sagte vor ein paar Tagen zu mir: „Intuition ist die Disziplin der neuen Zeit“. Das sehe ich tatsächlich auch so, seit über zwanzig Jahren. Stellen Sie sich bitte einmal vor, wie das menschliche Zusammenleben wäre, wenn alle Menschen ihre Intuition wieder frei zur Verfügung hätten. Was wäre anders? Zur Erinnerung: die Intuition befähigt Sie, immer das wahrzunehmen was ist. Sie und andere sind nackt vor dem intuitiven Blick. Soziale Masken, Lügen, Manipulation, Egostrukturen: alles läge klar sichtbar dar, für alle. Was meinen Sie, was würde das verändern? Privat UND politisch?

Ich empfinde diese Nacktheit keineswegs bedrohlich, denn für mich war es schon immer so. In der Nacktheit der Seele die sich mir im Menschen zeigt, liegt in den allermeisten Fällen vor allem reine Schönheit.

Für den Aspekt der Digitalisierung ist die Intuition nicht zuletzt eine elementar wichtige Fähigkeit für den selbstbestimmten und verantwortlichen Umgang mit der KI.

Die Rationalisierung findet immer nur an der Oberfläche statt und sie kann, in gewisser Weise, auch immer nur die eher oberflächlichere Ebene des menschlichen Bewusstseins erreichen. Für die Anforderungen die die sich rasant ändernde Welt für die Menschheit mit sich bringt, brauchen wir unser gesamtes Potenzial. Die Reintegration der Intuition in das menschliche Bewusstsein spielt nach meiner Auffassung eine wesentliche Rolle für die Richtung, in der wir Menschen uns jetzt und in Zukunft entwickeln. 

© Goldmann Verlag
Die Nutzung des Interviews oder von Auszügen daraus ist nach Rücksprache mit der Presseabteilung möglich.

»Intuition. Wie du die Stimme deiner Seele stärkst und für ein selbstbestimmtes und freies Leben nutzt« erscheint am 17. April bei Goldmann.

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Isabelle Ihrke-Brossier

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